Projekt 'A letter to the stars' des Vereins 'Lernen aus der Zeitgeschichte', Wien
Nicht mitmachen – widerstehen – sich wehren:
Alternativen zu Anpassung, Mitlaufen und Hilflosigkeit
in der NS-Diktatur
Vortrag von Prof. Dr. Angela Borgstedt (Geschichte, Mannheim)
»Was konnte der Einzelne schon machen?« entgegneten nach 1945 viele Mitläufer und Angepasste auf die Frage nach persönlichem Handeln in der NS-Diktatur. Haben sich die Verfolgten wirklich in jedem Fall mit ihrer Opferrolle begnügt? Dass es jenseits von Fundamentalopposition, Umsturzplanung und Schicksalsergebenheit eine Vielfalt an Handlungsmöglichkeiten, Kleinformen des Widerstands im Alltag gab, hat die historische Forschung seit den 1970er Jahren aufgezeigt.
Um diese Kleinformen des Widerstands, für die Begriffe wie Nonkonformität, Resistenz, Widerständigkeit geprägt wurden, geht es im Vortrag. Es geht um Menschen, die ihre Position, ihre Traditionen und Werte, ihren Glauben und ihre Selbstachtung gegen Anforderungen der Diktatur verteidigten. Es geht um Alternativen: um symbolisches Handeln wie die Verweigerung des Hitlergrußes, Gesten der Solidarität mit Verfolgten oder rettender Mut der Verzweiflung in auswegloser Situation.
408
Mittwoch, 18.2.15
19.00 Uhr
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
weitere Informationen zum Thema:
■ umfassende Übersicht über Widerstandgruppen und -formen gegen den NS-Staat
bei Wikipedia - Stichwort: Widerstand gegen den Nationalsozialismus
■ eine ganze Palette unterschiedlichster Beispiele für Nicht-Mitmachen finden sich
hier bei der Bundeszentrale für politische Bildung
■ Frauen der Berliner Rosenstraße bei Spiegel online
■ Widerstand von Jugendlichen gegen den Nationalsozialismus bei shoaprojects.de
■ Widerstand und Verweigerung von Jugendlichen im Nationalsozialismus
■ vielfältige Beispiele beim NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln
zur Person von Dr. Angela Borgstedt:
■ Borgstedt, Angela, geboren 1964,studierte Neuere und Neueste Geschichte, Literaturwissenschaft und Mediävistik in Karlsruhe. Von 1992 bis 1999 war sie dort Mitarbeiterin an der Forschungsstelle 'Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten'. 1999 promovierte sie mit einer Arbeit über „Entnazifizierung in Karlsruhe“ und war anschließend Mitarbeiterin und seit 2004 wissenschaftliche Assistentin an der Universität Karlsruhe, ab 2007 an der Universität Mannheim. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Nationalsozialismus und Widerstand, Geschichte der Justiz in Baden, Zeitalter der Aufklärung.
Veröffentlichungen von Dr. Angela Borgstedt:
■ Angela Borgstedt, Entnazifizierung in Karlsruhe 1946 bis 1951, Universitätsverlag Konstanz,
2001, 387 Seiten
■ Angela Borgstedt, Badische Juristen im Widerstand (1933-1945), Universitätsverlag Konstanz,
2004, 180 Seiten
■ Angela Borgstedt, Das Zeitalter der Aufklärung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 2004
120 Seiten
■ eine umfassende Publíkations-Liste findet sich auf ihrer Seite der Homepage der
Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim
Begegnungen mit Dr. Myrthe-Rose Dreyfuss-Kahn (Zürich / Schweiz)
Gesprächspartnerin: Ursula Fiedler
(Deutsch-Israelische Gesellschaft Freiburg)
Die Mutter stammte aus Emmendingen; 1938 kam der Großvater ins KZ Dachau. Durch eine Kaution bei der Basler Fremdenpolizei konnten die Großeltern freigekauft werden. Sie kamen mit nur zehn Mark und einem Koffer verängstigt in Basel an und haben lange nicht geredet. Eine Cousine der Großmutter und ihr Mann wurden 1940 nach Gurs deportiert und später in Auschwitz ermordet. In den 1980er-Jahren setzte sich Myrthe-Rose Dreyfuss-Kahn erfolgreich für die Rehabilitierung des Polizeihauptmanns Paul Grüninger ein, der in St. Gallen jüdische Flüchtlinge gerettet hatte und später als kriminell galt.
410
411
Montag, 23.2.15
Dienstag, 24.2.15
10.30 Uhr
14.30 Uhr
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
Gutes tun denen, denen wir am meisten wehgetan haben
»Aktion Sühnezeichen Friedensdienste«
in Geschichte und Gegenwart
Vortrag von Dekan i.R. Christian Keller (Villingen-Schwenningen)
Die Anerkennung der Schuld für die nationalsozialistischen Verbrechen steht am Anfang des Gründungsaufrufs von Aktion Sühnezeichen 1958.
Heute sind junge Leute als Freiwillige international tätig in Ländern, die unter der NS-Herrschaft besonders gelitten haben: Belgien, Frankreich, Großbritannien, Israel, die Niederlande, Norwegen, Polen, Russland, Tschechien, die Ukraine, die USA und Weißrussland. Von dort können sie als »Zeugen der Zeitzeugen« berichten.
412
Mittwoch, 25.2.15
19.00 Uhr
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
in Kooperation mit mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Berlin
weitere Informationen zum Thema:
■ Aktion Sühnezeichen Friedensdienste bei Wikipedia
■ Homepage von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
■ Ausstellungstafel 'Aktion Sühnezeichen - eine Lehre der Bekennenden Kirche'
im Martin-Niemöller-Haus Berlin
■ 50jähriges Bestehen von Aktion Sühnezeichen in Badische Zeitung vom 7.3.2011
zur Person von Christian Keller:
(wird noch ergänzt)
Begegnungen mit Paul Niedermann (Paris / Frankreich)
Gesprächspartner: Robert Krais
(Deutsch-Israelischer Arbeitskreis Südlicher Oberrhein e.V., Ettenheim)
Geb. 1927 in Karlsruhe, nach Gurs deportiert entkam er mit Hilfe der jüdischen Hilfsorganisation OSE den Lagern Gurs und Rivesaltes. Er lebte in Kinderheimen in Frankreich u.a. in Izieu. 1943 konnte er in die Schweiz fliehen. 1987 war er Zeuge im Prozeß gegen den Gestapo-Chef von Lyon Klaus Barbie wegen der Kinder von Izieu.
413
414
Donnerstag, 26.2.15
Freitag, 27.2.15
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
14.30 Uhr
10.30 Uhr
in Kooperation mit dem Deutsch-Israelischen Arbeitskreis Südlicher Oberrhein e.V., Ettenheim
weitere Informationen zu Paul Niedermann
■ Paul Niedermann, Auf Hass lässt sich nicht bauen - Erinnerungen eines Überlebenden
Info Verlag Karlsruhe, 2011, 176 Seiten.
■ Stadtarchiv Karlsruhe (Hrsg), Briefe-Gurs-Lettres: Paul Niedermann. Erinnerungen - Mémoire. Briefe einer badisch-jüdischen Familie aus französischen Internierungslagern - Lettres d'une famille juive du Pays de Bade internée, Info Verlag Karlsruhe, 2011, 544 Seiten, zweisprachig französisch / deutsch
■ DVD: Nach dem Dunkel kommt das Licht - Berichte vom Leben und Überleben in den südfranzösischen Lagern Gurs und Rivesaltes. Drei Schicksale - Drei Porträts: Hannelore und Margot Wicki-Schwarzschild, Paul Niedermann.
Film von Jürgen Enders. Bezug: Hartung-Gorre Verlag, Konstanz via Amazon.de
■ Paul Niedermann bei Wikipedia
■ Porträt von Paul Niedermann auf der Homepage der Stadt Freiburg
"Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann Gegenwart und Zukunft nicht verstehen"
■ Südwestrundfunk Nov. 2010: "Ich hatte 24 Stunden am Tag Hunger" - Zeitzeugenbericht von Paul Niedermann über das Lagerleben in Gurs
■ Paul Niedermann wird nicht müde - Homepage der Feudenheim-Realschule Mannheim
■ Paul Niedermann in SWR2-Radiosendung 'Stolpersteine'
■ TV-Bericht über Paul Niedermann in SWR Landesschau RP am 7.11.12 bei YouTube
Begegnungen mit Inge Auerbacher (New York / USA)
Gesprächspartner: Robert Krais
(Deutsch-Israelischer Arbeitskreis Südlicher Oberrhein e.V., Ettenheim)
Geb. 1934 in Kippenheim, 1939 Umzug mit den Eltern nach Jebenhausen in Württemberg. 1942 wurde die Familie in das KZ Theresienstadt deportiert. Vater, Mutter und Tochter erlebten 1945 die Befreiung des Lagers durch die Rote Armee.
416
Montag, 2.3.15
Dienstag, 3.3.15
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
bereits voll
14.30 Uhr
weitere Informationen zu Inge Auerbacher
■ Inge Auerbacher, Ich bin ein Stern, Erzählung, Beltz & Gelberg Verlag Weinheim, 1992
104 Seiten (deutsche Ausgabe von 'I am a star')
■ Inge Auerbacher, I am a Star: Child of the Holocaust, Originalausgabe, A Puffin Book by Penguin Books Ltd. London, 1993, 96 Seiten (in englischer Sprache)
■ Inge Auerbacher, Jenseits des gelben Sterns - Nach Theresienstadt ein neues Leben in Amerika für die Versöhnung, Hartung-Gorre Verlag Konstanz, 2005, 144 Seiten
■ Inge Auerbacher und Bozenna Urbanowicz Gilbride, Verlorene Kindheit 1938 - 1945, Chemnitzer Verlag, 2011, 120 Seiten (deutsche Version von: Children of Terror)
■ Inge Auerbacher,Inge Auerbacher, 22 Gedichte zu 'Ich bin ein Stern', Übersetzung Susanne Bruckner, Deutsch-Israelischer Arbeitskreis Ettenheim / Hartung-Gorre Verlag Konstanz, 2015, 52 Seiten.
■ Inge Auerbacher und Bozenna Urbanowicz Gilbride, Children of Terror, Verlag iUniverse Bloomington, 2009, 120 Seiten (US-Original-Version von Verlorene Kindheit 1938-1945),
in englischer Sprache, als ebook erhältlich bei Amazon
■ Homepage von Inge Auerbacher (englisch)
■ Inge Auerbacher bei Wikipedia
■ Inge Auerbacher in der Holocaust Enzyklopädie des US Historical Memorial Museum
■ Porträt von Inge Auerbacher auf der Homepage der Volksschule Kirchberg (Österreich)
■ Inge Auerbacher auf der Homepage der Lessing-Realschule Freiburg
■ Kurzbiografie von Inge Auerbacher auf der Website des Hartung-Gorre Verlags
■ SWR2-Radiosendung 'Zeitgenossen' mit Inge Auerbacher vom 20.9.2014
■ Beitrag in Web-Video Kanal 'Conversations from Penn State' (Universität von Pennsylvania) 'Inge Auerbacher: Surviving the Holocaust' bei YouTube, veröffentlicht 2014, englisch
Wiedersehen mit Brundibar
mit Greta Klingsberg u.a. ■ Regie: Douglas Wolfsperger
Deutschland 2014 ■ 85 Min.
Holocaust? Nicht schon wieder! Das ist in etwa die erste Reaktion von Annika, Ikra und David, Mitglieder der Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne, als klar wird, dass als nächstes die Kinderoper »Brundibár« gespielt werden soll. Und tatsächlich sind die Hintergründe um die Kinderoper, uraufgeführt im Ghetto Theresienstadt, keine leichte Kost.
Als die Jugendlichen nach Theresienstadt reisen, geraten sie doch in den Sog der Geschichte, die sie bisher recht wenig interessierte. Das liegt vor allem an ihrer Mitreisenden: Greta Klingsberg. Die charismatische Frau aus Israel, eine der wenigen Überlebenden der Originalbesetzung von »Brundibár« nimmt den Jugendlichen die Scheu vor den Schrecken der Vergangenheit.
KoKi
Dienstag, 3.3.15
KoKi
Donnerstag, 5.3.15
19.30 Uhr
19.30 Uhr
Kommunales Kino im Alten Wiehre-Bahnhof
zu Gast: Zeitzeugin Inge Auerbacher, New York
Kommunales Kino im Alten Wiehre-Bahnhof
Am Montag, 2.3.15 um 10.30 Uhr und Dienstag, 3.3.15 um 14.30 Uhr
finden in der Katholischen Akademie noch zwei weitere Veranstaltungen
mit Inge Auerbacher statt.
Näheres dazu auf der Seite ZeitzeugInnen-Begegnungen.
weitere Informationen zum Film
■ Homepage des Films Wiedersehen mit Brundibar
mit Film-Trailer, Hintergrund-Infos, pressestimmen und Begeitmaterial für den Unterricht u.a.
■ Facebook-Seite des Films Wiedersehen mit Brundibar
■ Wiedersehen mit Brundibar bei filmstarts.de
■ Wiedersehen mit Brundibar bei kino.de
■ Wiedersehen mit Brundibar bei kinozeit.de
■ TV-Bericht über den Film in der Kultursendung 'Stilbruch' des Radio Berlin Brandenburg Fernsehen vom 4.12.2014 in der ARD-mediathek (5:58min)
■ Rezension des Films im Deutschlandfunk am 9.12.2014
■ Bericht zum Film im Hörfunk Bayern 3 des Bayrischen Rundfunks am 2.12.2014
■ Bericht über den Film und Porträt der Darstellerin und Theresienstadt-Zeitzeugin Greta Klingsberg in der taz vom 15.12.2014
■ pdf-Flyer auf kinofenster.de mit Kurzinhalt und Hinweisen zur Nutzung des Films im Schulunterricht (Themen, Fächer, Altergruppen usw.)
■ Wiedersehen mit Brundibar bei lernen-aus-der-geschichte.de
weitere Informationen zur Kinder-Oper Brundibar
■ Hintergrundinformationen zur Kinderoper Brundibar bei Wikipedia
■ Kinder-Oper Brundibar als Audio-CD - Übersicht verschiedener Aufnahmen bei amazon.de
(dort u.a. eine Aufnahme mit Schülerinnen der St.Ursula-Gymnasiums Freiburg von 2010)
weitere Informationen zu Theresienstadt
■ die Stadt Terezin (Theresienstadt) bei Wikipedia
■ KZ Theresienstadt bei Wikipedia
■ Ghetto Theresienstadt bei Wikipedia
■ Ghetto Theresienstadt bei LeMO des Deutschen Historischen Museum
■ Online-Nachschlagewerk Ghetto-Theresienstadt-Info.de
■ Ghetto Theresienstadt beim Gedenkstättenportal memorialmuseums.org
Begegnung mit Ingrid Metzger-Buddenberg (Basel)
und Irene Schäuble (Freiburg)
Gesprächspartner: Andreas Meckel
(Initiative ›Freiburg braucht eine Mahn- und Gedenkstätte‹)
Kindheit und Jugend von Ingrid Metzger-Buddenberg standen unter dem Eindruck der psychischen Erkrankung ihrer Mutter Eva Bartenstein, die aus einer Freiburger Arztfamilie stammte. Nach vorherigen wiederholten Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken war sie Anfang der 1940er Jahre schließlich in der Psychatrie Emmendingen. Von dort wurde sie im Rahmen des mörderischen NS-Euthanasieprogramms deportiert, konnte aber in letzter Minute von ihrer Familie gerettet werden.
Irene Schäuble wuchs in einfachen und beengten Verhältnissen in einer kinderreichen Freiburger Familie auf. Else Wagner, ihre psychisch kranke Mutter, war häufig zu Aufenthalten in den psychiatrischen Kliniken in Freiburg und Emmendingen. Am 6. August 1940 wurde sie von Emmendingen nach Grafeneck gebracht und dort am gleichen Tag ermordet. Der Vater kümmerte sich aufopferungsvoll um die Kinder, die unter Ausgrenzung und dem tabuisierten Verlust der Mutter litten.
417
Freitag, 6.3.15
10.30 Uhr
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
in Kooperation mit der Freiburger Hilfsgemeinschaft e.V.
und der Initiative ›STOLPERSTEINE in Freiburg‹
weitere Informationen zu Irene Schäuble und ihrer Mutter Else Wagner
■ Irene Schäuble über den Abtransport und die Ermordung ihrer Mutter in der BZ-Reihe
'Leute in der Stadt', Badische Zeitung 16.10.2012
■ Irene Schäuble im Audio-Beitrag zu Else Wagner (Mutter von Irene Schäuble) in der SWR2 Reihe 'Stolpersteine' anläßlich der Stolperstein-Verlegung für Else Wagner in Freburg-Haslach
■ SWR2-Beitrag mit Irene Schäuble zum Stolperstein für ihre Mutter Else Wagner in der Carl-Kistnerstr. 2 in Freiburg-Haslach
■ Einladungskarte zur Veranstaltung der Stadt Freiburg am Auschwitz-Tag 2013 zum Thema Euthanasie. Als Zeitzeugin: Irene Schäuble.
weitere Informationen zur NS-Euthanasie und »Aktion T4«
■ 'NS-Euthanasie' bei LeMO des Deutshcen Historischen Museums
■ 'Geschichte der Euthanasie' bei Wikipedia
■ 'Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses' bei Wikipedia
■ Dossier 'NS-Euthansie', Die Welt vom 7.7.2013
■ 'NS-Euthanasie: Der Probelauf zum Holocaust' Detusche Welle 1.2.2013
■ 'Euthanasie im Dritten Reich' auf der WebSIte der ARD Sendereihe 'planet wissen' von WDR, SWR und Alpha1
weitere Informationen zu Grafeneck
■ 'Tötungsanstalt Grafeneck' bei Wikipedia
■ 'Endstation: Grafeneck' - umfangreiche Web-Dokumentation der projektgruppe Grafeneck im Rahmen der Staatl. Realschul-Lehrerausbildung in Reutlinen
■ 'Euthanasie im NS-Staat - Grafeneck 1940' pdf-Version der vergriffenenen Broschüre der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
■ 'Grafeneck 1940 - die Mordfabrik auf der Schwäbischen Alb' bei planet schule (Schulfernsehen von WDR und SWR´)
■ "Euthanasie"-Verbrechen im Nationalsozialismus - Grafeneck 1940' beim Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Shanghai als Zufluchtsort für Juden 1935-1945
Vortrag von Prof. Dr. Bernd Martin (Freiburg)
zu Gast: Michael Nathanson aus Kippenheim (Jahrgang 1938)
Nach langem Warten, Hoffen, Bangen und vielen Schikanen seitens der Deutschen, reiste die Familie Nathanson aus Kippenheim, also die Mutter Ruth, der Vater, der jüdischen Glaubens war, und die beiden Söhne Peter und Michael am 13. Juni 1939 auf dem Schiff Gneisenau Richtung Shanghai (China) ab.
420
Mittwoch, 11.3.15
19.00 Uhr
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
in Kooperation mit Konfuzius-Institut an der Universität Freiburge.V.
weitere Informationen zum Thema:
■ Stichwort 'Shanghaier Ghetto' bei Wikipedia
■ Stichwort 'Judentum in China' bei Wikipedia
■ Shanghai, Zuflucht der Juden bei Zeit online 31.1.2012
■ Überblickstafeln Flucht nach Shanghai (pdf) mit Literaturhinweisen
■ Emigration nach Shanghai bei exil-archiv.de (pdf) mit Literaturhinweisen
■ 'Shanghai als letzter Zufluchtsort für 20 000 NS-verfolgte Juden' bei HaGalil.com
■ James R. Ross, Juden in Shanghai: Schicksal und Ende einer jüdischen Gemeinde in China, Kitab-Verlag Klagenfurt, 2008, 208 Seiten
zur Person von Prof. Dr. Bernd Martin:
Bernd Martin (geb.1940 in Berlin) war geschäftsführender Direktor des Historischen Seminars der Universität Freiburg und Gastprofessor an Universitäten in Europa und Asien.
1960 -1966 studierte er Osteuropäische Geschichte, Anglistik und Politik in Marburg, Durham (England) und Berlin. Es folgte das Staatsexamen (1966) und die Promotion (1967) zum Dr. phil. in Marburg mit der Dissertation 'Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg'.
In der Assistentenzeit am Historischen Seminar der Universität Freiburg 1968–1974 erfolgte die Habilitation mit der Schrift 'Friedensinitiativen und Machtpolitik im Zweiten Weltkrieg'. 1988 Forschungsaufenthalt in der VR China. Anschließend Gastprofessur und Lehraufträge in Thailand, Polen und der Schweiz
■ Prof. Dr. Bernd Martin auf der Homepage des Historischen Seminars der Universität Freiburg
■ Dr. Bernd Martin bei Wikipedia
Veröffentlichungen von Prof. Dr. Bernd Martin:
■ Bernd Martin (Hrsg), Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen. Ereignisse - Auswirkungen - Reflexionen. Rombach-Verlag Freiburg/Berlin, 2006,
■ Bernd Martin / Ernst Schulin (Hrsg), Die Juden als Minderheit in der Geschichte, dtv-Verlag München, 1981
■ Bernd Martin (Hrsg), 550 Jahre Universität Freiburg: 1457–2007. Ein historischer Überblick. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2007
■ eine umfassende Publíkations-Liste findet sich auf seiner Seite der Homepage des Historischen Seminars der Universität Freiburg
Begegnungen mit Edith Erbrich (Langen)
Gesprächspartner: Prof. Dr. Wolfgang Benz
(Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin)
Edith Erbrich wurde 1937 als deutsch-jüdisches "Mischlingskind“ in Frankfurt/M. geboren. Am 14. Februar 1945 - sechs Wochen bevor die Amerikaner in Frankfurt einrücken - erfolgt die Deportation ins KZ Theresienstadt, zusammen mit ihrem Vater und ihrer vier Jahre älteren Schwester. Nirgendwo kam der Zynismus der Nationalsozialisten deutlicher zum Ausdruck als in Theresienstadt. Bis heute hält sich das Bild des privilegierten »Altersghettos«, in dem vor allem musiziert und gemalt wurde. Die Realität war anders: Das Lager war ein Ort, der in die "Endlösung" eingebunden und von Hunger, Elend und hoher Sterblichkeit geprägt war. Insgesamt wurden 141.000 vor allem tschechische, deutsche und österreichische Juden nach Theresienstadt deportiert, nur 25.000 überlebten.
421
14.30 Uhr
bereits voll
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
Donnerstag, 12.3.15
Freitag, 13.3.15
weitere Informationen zu Edith Erbrich
■ Peter Holle, 'Edith Erbrich: Ich hab' das Lachen nicht verlernt - Ihre Lebensgeschichte', edition momos Neu-Isenburg, 2014, 115 Seiten
■ Bericht über Edith Erbrich in der Frankfurter Rundschau vom 18.7.2013
■ Biografischer Artikel über Edith Erbrich in der Offenbacher Post vom 23.4.2014
■ Artikel über Edith Erbrich in der Frankfurter Neuen Presse vom 17.5.2014
■ ZeitzeugInnen-Gespräch mit Edith Erbrich an der Anne-Frank-Realschule Montabaur
■ Edith Erbrich an der Max-Weber-Schule Gießen
■ Vortrag von Edith Erbrich beim Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge
■ Biografie Edith Erbrichs in der Ausstellung: 'Mit der Reichsbanh in den Tod'
■ YouTube-Video eines Gesprächs mit Edith Erbrich am 21.9.2013 in Großzimmern
Kinder von KZ-Häftlingen - eine vergessene Generation
Lesung und Gespräch zum 70. Jahrestag
der Befreiung des Lagers Ravensbrück
Ingelore Prochnow (Bielefeld) und Anna Böhnisch (Zweiflingen-Friedrichsruhe)
im Gespräch mit Ronja Hesse (Hamburg)
Die Häftlinge der Konzentrationslager haben Schreckliches erlebt. Aber auch die Angehörigen der ehemaligen KZ-Häftlinge haben ihre Geschichte. Mitglieder der Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e.V. haben die Geschichten der Kinder von KZ-Häftlingen erfragt, erforscht und dokumentiert.
Ronja Hesse vom Freundeskreis und Ingelore Prochnow, selbst Tochter einer
Inhaftierten und im KZ Ravensbrück geboren, lesen aus dem daraus entstandenen Buch ''Kinder von KZ-Häftlingen - eine vergessene Generation''. Ingelore Prochnow wird aus ihrem eigenen Leben berichten.
425
Mittwoch, 18.3.15
19.00 Uhr
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
in Kooperation mit dem Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e.V.
und der Buchhandlung Jos Fritz, Freiburg
weitere Informationen zum Thema:
■ Kinder von KZ-Häftlingen – eine vergessene Generation, Unrast Verlag, Münster 2011, 254 Seiten
■ „Auschwitz und Ravensbrück werden immer präsent sein“ unique Ausgabe 06/2012
■ Folgen des Holocaust für die Opfer bei judentum-projekt.de
■ Das zentrale Frauen-KZ Ravensbrück bei Wikipedia
mehr zu den aktiven Personen:
■ Ingelore Prochnow wurde 1944 im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück geboren. Ihre Mutter war wegen »Verkehr mit Polen« schwanger und in Ravensbrück inhaftiert worden. Sie hat zwei Kinder und lebt in Bielefeld.
■ Anna Böhnisch wurde im Mai 1944 geboren. Im November 1944 wurde ihre Mutter nach Ravensbrück gebracht und ist dort vermisst. Ihr Vater war polnischer Zwangsarbeiter - er überlebte das KZ Hinzert bei Hermeskeil. Sie hat drei Kinder und lebt in Zweiflingen-Friedrichsruhe (Baden-Württemberg).
■ Ronja Hesse, geb. 1966, ist Buchhändlerin. Mitarbeit u.a. in einem Stadtteilarchiv und Geschichtswerkstatt, sowie im Netzwerk Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark, seit 2005 in der Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis. Sie lebt in Hamburg.
Begegnungen mit Ingelore Prochnow (Bielefeld)
und Anna Böhnisch (Zweiflingen-Friedrichsruhe)
Gesprächspartner: Wolfgang Dästner
(Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. / Sektion Südbaden)
Ingelore Prochnow, geb. 1944 im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück; die Mutter wurde wegen "Verkehr mit Polen" schwanger in Ravensbrück inhaftiert; sie hat zwei Kinder und lebt in Bielefeld.
Anna Böhnisch, geb. Mai 1944; die Mutter wurde November 1944 nach Ravensbrück gebracht und ist dort vermisst; der Vater war polnischer Zwangsarbeiter; er überlebte das KZ Hinzert bei Hermeskeil; sie hat drei Kinder und lebt in Zweiflingen-Friedrichsruhe (Baden-Württemberg).
14.30 Uhr
bereits voll
426
in Kooperation mit dem Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. / Sektion Südbaden
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
Donnerstag, 19.3.15
Freitag, 20.3.15
weitere Informationen zu Ingelore Prochnow und Anna Böhnisch:
■ Autobiografische Szizze von Ingelore Prochnow in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien vom 2.6.2013
■ Autobiografischer Bericht von Anna Böhnisch auf der Website der Gedenkstätte Osthofen (pdf)
■ „Auschwitz und Ravensbrück werden immer präsent sein“ unique Ausgabe 06/2012
■ Folgen des Holocaust für die Opfer bei judentum-projekt.de
■ Das zentrale Frauen-KZ Ravensbrück bei Wikipedia
■ Kinder von KZ-Häftlingen – eine vergessene Generation", Unrast Verlag, Münster 2011,
254 Seiten
Im Kommunalen Kino:
Französischer Widerstand - Zeitzeugenfilme von Bodo Kaiser
Gerhard Leo - ein Deutscher in der Französischen Resistance und
Begegnung mit Robert Hebras - Auf den Spuren ausgelöschten Lebens.
Regie: Bodo Kaiser ■ Deutschland 2003 und 2008 ■ 120 Min.
Der Freiburger Filmemacher Bodo Kaiser präsentiert zwei seiner Dokumentationen über den Naziterror und den Kampf der französischen Résistance gegen die Besatzung durch die NS.
Dabei stellt er den deutschen Zeitzeugen und Widerstandskämpfer Gerhard Leo sowie den Franzosen Robert Hébras vor, einen von nur 6 Überlebenden des Massakers von Oradour-sur-Glane. Die Erzählungen der letzten Zeitzeugen gehen unter die Haut. Geschichtsvermittlung wie sie bald nicht mehr möglich sein wird.
KoKi
Samstag, 21.3.15
19.00 Uhr
Kommunales Kino im Alten Wiehre-Bahnhof
zu Gast: Filmemacher Bodo Kaiser, Freiburg
weitere Informationen zu Filmemacher Bodo Kaiser und den beiden Filmen
■ biografische Skizze zu Bodo Kaiser und den Résistance-Filmen
■ Film-Info des Autors zu Gerhard Leo - ein Deutscher in der Französischen Resistance
■ Film-Info des Autors zu Begegnung mit Robert Hebras - Auf den Spuren ausgelöschten Lebens.
weitere Informationen zur Französischen Widerstandsbewegung Résistance
■ La Résistance im Leserartikel-Blog vom 20.8.2010 bei Zeit online
■ Deutsche im französischen Widerstand: Travail allemand bei Wikipedia
weitere Informationen zur Gerhard Leo
■ Gerhard Leo, Frühzug nach Toulouse. Ein Deutscher in der französischen Résistance 1942–1944. Nation, Berlin 1988 / Neuauflage: BS, Rostock 2006
■ Radiobeitrag über Gerhard Leo vom 21.10.2014 in der Sendereihe punkt 12 von Radio Dreyeckland
weitere Informationen zu Oradour-sur-Glane
■ die Stadt Oradour-sur-Glane bei Wikipedia
■ das Massaker von Oradour-sur-Glane bei Wikipedia
Diese Veranstaltung findet im Kommunalen Kino,
Urachstr. 40, 79102 Freiburg (Alter Wiehre-Bahnhof) statt.
Eintritt 6 Euro - ermäßigt (Freiburg-Pass, SchülerInnen, StudentInnen) 4 Euro
Kartenreservierung direkt beim Kommunalen Kino: telefonisch unter 0761 - 459800-22 entgegengenommen oder am Tag der Veranstaltung mit dem Link Karten bestellen >>>
unter www.koki-freiburg.de/heute.php
Begegnungen mit Vera Friedländer (Berlin)
Gesprächspartner: Wolfgang Dästner
(Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. / Sektion Südbaden)
Als Tochter einer jüdischen Mutter und eines »arischen« Vaters wurde Vera Friedländer (Jg. 1928) von den Nazis als »Halbjüdin« abgestempelt. Im März 1943 wurde die Mutter verhaftet. Mit anderen Partnern in sogenannten »Mischehen« gelang es die Festgenommenen freizubekommen. Es wurde immer gefährlicher in Berlin zu leben. Deportationszüge fuhren unaufhörlich in Vernichtungslager, fast alle jüdischen Verwandten waren schon auf Transport gegangen. Vera Friedländer leistete Zwangsarbeit im Salamander-Ghetto.
Trotz allem fanden sie und ihre Familie immer wieder Mitmenschlichkeit und Solidarität. Sie konnten überleben. Nach dem Krieg erwarb Vera Friedländer das Abitur, studierte Germanistik, wurde promoviert und habilitierte sich an der Humboldt-Universität zu Berlin. Hier und an der Universität in Warschau lehrte sie lange Jahre.
437
Montag, 23.3.15
Dienstag, 24.3.15
Aula der Katholischen Akademie Freiburg
bereits voll
14.30 Uhr
in Kooperation mit dem Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. / Sektion Südbaden
weitere Informationen zu Vera Friedländer:
■ Vera Friedländer 'Späte Notizen', Verlag Neues Leben, Berlin 1982,
neu aufgelegt unter dem Titel: 'Man kann nicht eine halbe Jüdin sein', Agimos-Verlag, Kiel 1993 und Trafo-Verlag, Berlin 2008
■ Vera Friedländer bei Wikipedia
■ Kurzbiografie mit Liste ihrer Veröffentlichungen
■ Berliner Morgenpost 14.12.2010
■ Videosequenzen eines ZeitzeugInnengesprächs im John-Lennon-Gymnasium Berlin